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Tagebuch


Stand der Dinge

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Neuaufbau Diamant TS (aktualisiert: 23.02.22) Endzustand

Wir berichten hier in den kommenden Wochen von einem kompletten Neuaufbau.

Diamant: Sportliches Herren-Tourenrad Modell 35 109, 26" mit 3-Gang-Kettenschaltung

29.11.21: Beginn der Arbeiten, Zustand vor der Restaurierung

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30.11.21: Zerlegen des Rades und aller Bauteile

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01.12.21: Überholen der Hinterradnabe: Ein Konus, die Nabenhülse und die beiden Kugelringe wurden ausgetauscht. Ein Auswaschen der Kugelringe ist aufwändiger, als der Austausch. Daher wurden - auch im Hinblick auf die vorhandene Schadstelle in einem Konus - die Kugelringe auch erneuert. Eine Besonderheit bei dieser Nabe ist ein Distanzstück ca. 3mm auf der rechten Achsseite, um Platz für den 3-fach-Freilaufkranz zu haben.
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Ein Konus der Hinterradnabe hatte eine extreme Schadstelle, die sich schon durch ein klopfendes Geräusch beim Drehen des Hinterrades sogar ohne Belastung bemerkbar machte:
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06.12.21: Restaurierung der Schutzbleche: Demontage aller Teile, Reinigung, Austausch angerosteter Kleinteile, Rücklicht austauschen, Vormontage der Streben.
Das vordere Schutzblech besitzt oben eine Überlaufstrebe, unten eine Unterlaufstrebe. Das hintere Schutzblech besitzt hinten eine Überlaufstrebe.
Besonderheit beim hinteren Schutzblech. Oben ist ein Winkel für Montage an einer horizontalen Bohrung im Rahmensteg montiert. Das ist notwendig, da dieses Fahrradmodell hinten eine Felgenbremse und somit eine horizontale Bohrung besitzt.
Die fertig vormontierten Schutzbleche:
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07.12.21: Bereitstellung aller Teile für die Laufräder zum Einspeichen. 
Die Felge wurde mit Scheuermilch gereinigt. Die Nabe hat der Kunde als Neuware bereit gestellt. Sie wurde von uns noch nachgefettet und eingestellt.
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Einspeichen der Laufräder (hier Vorderrad) mit folgenden Speichenlängen: vorn 266mm verchromt, hinten 264 verchromt. Es wurden neue Original-Speichen von Kettenfabrik Barchfeld (Keba, DDR) verwendet.

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Das fertige Vorderrad:
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10.12.21: Inzwischen ist der Rahmen beim Oberflächentechniker angekommen.
Bei uns ging es so weiter: Das Hinterrad ist fertig.
Das Tretlager und die Kurbelgarnitur wurden überholt. Bei dem Tretlager handelt es sich um ein klassisches Thompson-Keillager. Schwachpunkt hier leider die Konen, die fast nicht mehr zu bekommen sind. Hier mußten wir improvisieren und gute gebrauchte einbauen. Die Kugelringe wurden erneuert. Die Kettenradgarnitur wurde gereinigt und poliert. 
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Tretlager und Kurbel stehen für die Endmontage bereit.
Auf dem Bild fehlt noch die schwarze Staubkappe für die linke Seite des Lagers:

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16.12.21:
Der Lenker und seine Anbauteile wurden überholt. Auch die Sattelstütze wurde mit Elsterglanz poliert. Die Bremsen wurden in sämtliche Einzelteile zerlegt und die Bremsbeläge gewechselt.
Die Bremszüge wurden überholt. Dazu wurden die Enden der Hüllen verbessert, so daß sie nachher in die Gegenhalter am Rahmen passen. Die Innenzüge wurden geölt und die Hüllen gereinigt.
Der Lenker bekommt neue Griffe aus alten Lagerbeständen.

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23.12.21: Alle Teile stehen in neuem oder überholtem Zustand für die Endmontage bereit:
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17.01.22 - Der Rahmen und die Gabel sind da. Fotos folgen. Die Teile sehen wirklich gut aus. Die Oberflächentechnik-Firma aus Gifhorn hat gute Arbeit geleistet und die Sachen auch noch sehr gut verpackt.

Erstes Bild vom Rahmen
Rahmen_angekommen

03.02.22:
Es geht los. Endlich haben wir Zeit für den Aufbau frei gemacht.
Zunächst wird die Sattelstütze eingebaut, mit deren Hilfe der Rahmen auch im Montageständer fixiert wird.
Dann folgen Steuersatz und Gabel. 
Vor dem Einbau des Tretlagers muß das Lichtkabel eingezogen werden.
Auch wenn heutzutage Lichtkabel 2-polig geführt werden, haben wir uns für die originale Lösung mit einem 1-poligen Kabel entschieden.
Das setzt natürlich voraus, daß Dynamo, Scheinwerfer und Rücklicht eine gute Masseverbindung über den Rahmen haben:
Lichtkabel_einziehen

Der Zustand am Ende des Arbeitstages. Schutzbleche, Gepäckträger, Tretlager, Kettenradgarnitur, Lenker, Seitenstütze und Bremsen sind montiert:

030222abends

Freitag, 04.02.22: fertig.
Die neue Kette übersprang leider bei Belastung auf dem alten Ritzel. Mangels Ersatzkranz wurde der alte demontiert und der Außenring mit den 3 Ritzeln durch einen neuen ersetzt.
Das ist recht aufwändig, da bei der Demontage sämtliche Kugeln und Distanzstücken zwischen diesen aus dem Kranz fallen und der Kranz komplett neu aufgebaut werden muß. Sperrklinken und Andrückfedern wurden auch überprüft, mußten aber nicht gewechselt werden. Tipp: Beim Zusammenstecken bekommt man die Sperrklinken mit einem dünnen Bindfaden fixiert, den man anschließend vorsichtig heraus zieht. Ansonsten wird das ein nutzloses Unterfangen.

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Hier fehlen noch die Speichenreflektoren, die dann noch montiert wurden.

Bei den Probefahrten bemerkten wir nun doch noch ein Problem: Die Schaltwerke standen so seltsam, daß ein korrektes Schalten nicht möglich war. Außerdem befanden sich nur wenige Zähne im Eingriff mit der Kette. Das Problem war, daß es unterschiedliche Schaltaugen von Favorit gibt. Wir haben die Schaltaugen von den neuen Favorit-Schaltwerken gegen die alten ausgetauscht und das Problem war beseitigt. Hat nur etwas Zeit gekostet, das heraus zu finden. Und wir haben sogar auch noch was Neues gelernt.
Hier der Zustand vor dem Austausch, sieht einfach blöd aus:

Zustand_mit_falschem_Schaltauge

Hier der Unterschied der Schaltaugen:
Schaltaugen_Unterschied

Und der Endzustand mit korrekt stehenden Schaltwerken:
Zustand_mit_richtigem_Schaltauge

Die Bremsen quietschen fürchterlich. Wir haben daher die Bremsschuhe durch ein aktuelles Modell ersetzt. Danach war Ruhe.

Foto vom Endzustand am 23.02.22:
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Das Rad befindet sich bis auf folgende Teile im Originalzustand: Scheinwerfer, Reflektoren, Pedalen, Bereifung.
Parallel dazu wurde noch ein gleiches Rad in blau aufgebaut. Darüber haben wir hier nicht berichtet.
2 Diamant "Sportliches Herren-Tourenrad Modell 35 109, 26" mit 3-Gang-Kettenschaltung" sind wieder unterwegs.
Soetwas geht bei uns natürlich nur im Winter und setzt auch eine große Verbundenheit des Besitzers mit seinen Rädern voraus. 
Wenn Sie Fragen haben, schreiben Sie uns gern.
Thomas Gitzel


 

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Neuaufbau Sportrad

Für einen Kunden bauen wir ein Sportrad komplett neu auf. Den Laufradsatz hatten wir vor einigen Monaten schon gebaut. Nun können wir mit dem Zusammenbau fortfahren.

Stand: 21.05.16:
Das Rad ist fertig

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Stand: 13.05.16, 18 Uhr:
Heute wurden die Bremsen aufgearbeitet, verrrostete Teile ausgetauscht.
Desweiteren wurden die Schutzbleche, der Gepäckträger und die Bremsen montiert.
Der Dynamo bekam ein neues Original-Laufrädchen aus Keramik.

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Stand: 12.05.16, 18 Uhr:
Heute wurden die ersten Teile am Rahmen verbaut. Steuersatz, Gabel, Innenlager und Kurbeln wurden montiert.

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Neuaufbau Diamant-Rennrad

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In dieser Woche haben wir für einen Kunden ein Diamant-Rennrad neu aufgebaut.
Der Kunde hatte den Rahmen mit dunkelblauer Pulverbeschichtung und eine neu verchromte Gabel zu uns gebracht. Außerdem hatte er die Kurbeln neu verchromen lassen.
Durch die Pulverbeschichtung des Rahmens ist natürlich leider der Charakter des Rades verloren gegangen und es ist als "Diamant" nur noch für Insider erkennbar.
Trotzdem ist das Ergebnis durchaus sehenswert und wichtig ist ja auch, daß es dem Kunden gefällt.
Die Demontage hatten wir bereits Anfang Januar vorgenommen.
Das Ergebnis in Bildern sieht man bei Artikel 9963. Bestandteil des Aufbaus ist auch der Laufradsatz, Artikel 3420 sowie Bereifung Michelin Dynamic Classic mit Schläuchen und Felgenbändern. 
Original vom alten Rad sind Rahmen, Gabel, Steuersatz, Innenlager, Kurbeln, Kurbelkeile, Sattel und Schalthebel.
Eingebaute neue Original-Ersatzteile sind: Naben, Kettenblatt
Alle andere Teile sind Neuware aus aktueller Produktion bzw. aus NOS (alter Lagerbestand).
Probleme, die sich bei der Montage ergeben hatten:
Der Einsatz des 5-fach-Kranzes von Sunrace erforderte eine Unterlegscheibe rechts auf der Achse.
Die Anpassung der Halterung des Schaltwerkes erforderte eine leichte Nachbearbeitung der Haltemutter des Schaltwerkes.
Leider hatte die Firma, die die Pulverbeschichtung vorgenommen hat unsere Abklebung am rechten Schaltsockel übersehen und den Sockel mit beschichtet. Hier mußte also nachgearbeitet werden.
Wir haben hier ganz bewußt auf den Einsatz eines neuen Schalters am Lenker oder Vorbau verzichtet.
Für uns erstaunlich war auch, daß die Tektro 559 (also die mit den langen Schenkeln) hier nicht paßte. Sowohl vorn, als auch hinten kam die kürzere Tektro 539 zum Einsatz.
Wetterbedingt steht die Probefahrt noch aus. Solche Aufträge sind natürlich vorzugsweise im Winter machbar.
 

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